Intensivtherapie
Eine Intensivtherapie wird von schwer- und schwerstkranken Patienten benötigt. Auf unseren mit modernen Geräten ausgestatteten Intensivstationen in Münchberg und Naila werden Patienten aller im Hause vertretenen Abteilungen behandelt. Hauptgründe für die intensivmedizinische Behandlung sind schwere Störungen der Vitalfunktionen, wie z. B. Schock, Herzinfarkt, lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, Ateminsuffizienz, Bewusstlosigkeit bis zum Koma, Störungen im Säure-Basen- und Elektrolythaushalt, schwere Vergiftungen, Verbrennungen, Polytrauma und die postoperative Betreuung von Risikopatienten.
Die Intensivmedizin erfordert zur intensiven Patientenüberwachung und -behandlung einen sehr hohen personellen und technischen Aufwand. In unserer Intensivstation steht ein hochqualifiziertes, hoch motiviertes Team aus Ärzten und Fachkrankenschwestern und -pflegern mit langjähriger Erfahrung bereit, welches eine qualitativ hochwertige Therapie nach zeitgemäßem intensivmedizinischem Standard gewährleistet.
Die technische Ausstattung umfasst modernstes, nicht invasives und invasives Monitoring. Es werden u. a. eine Beatmungstherapie mit differenzierten Strategien (invasiv und nicht invasiv), Dilatationstracheotomien, moderne enterale und parenterale Ernährungskonzepte, Herzschrittmacher- und Elektrotherapie sowie Nierenersatzverfahren (Hämodialyse und / oder Hämofiltration) durchgeführt. Bei schweren Störungen der Pumpfunktion des Herzens können externe Herzentlastungspumpen den Blutfluss aufrechterhalten, bis die Herzfunktion wiederhergestellt werden konnte.
Die Erkennung und Behandlung gestörter Vitalfunktionen sowie die Vorbereitung und Nachbehandlung von Patienten mit bedeutenden Vorerkrankungen, die sich einer großen Operation unterziehen müssen, ist von zentraler Bedeutung, da der Erfolg vieler Eingriffe durch die intensivmedizinische Betreuung wesentlich beeinflusst wird. Empathie, Respekt und die Achtung der Würde und Persönlichkeit bestimmen unser Handeln in der Intensivtherapie.
Angebot an Atemhilfen
Mit dem Beatmungskonzept der Kliniken Hochfranken (seit 2011, Aktualisierung 2017) bieten wir ein Maximum an Hilfe an. Diese entlastet den Patienten in jeder Phase seiner akuten oder chronischen Atemwegserkrankungen nach den modernsten Regeln der Medizin und Pflegewissenschaft.
Die einzelnen Bausteine – Beatmungsmedizin, Pflege, Medizintechnik und Pharmakologie – sind harmonisch und effektiv auf einen schnellst- und bestmöglichen Heilungsprozess aufeinander abgestimmt.
Auf unserer Intensivstation behandeln wir Menschen in den schwersten Krisen ihrer Ateminsuffizienz mit den exakt zu ihrem Krankheitsbild passenden technischen Atemhilfen und Medikamenten. Der Kernsatz unseres Beatmungskonzeptes lautet: „So spontan wie möglich, so invasiv wie nötig.” Egal wie groß die momentane Einschränkung der Atemleistung ist, versuchen wir jegliche Ressourcen des Patienten zu fördern und dadurch den Heilungsprozess des Patienten zu begünstigen. Deshalb sind die meisten unserer Intensivpatienten frühzeitig mobilisiert und wachbeatmet (Wake-Up-Beatmung). Das verkürzt die Entwöhnung vom Beatmungsrespirator (Weaningprozess) und die Intensivverweildauer und verlängert die Überlebensrate unserer Patienten ganz erheblich.
Die Kernprozesse und Mittel unseres Konzeptes sind:
- eine einheitliche Therapiestruktur des Behandlungsteams vom Chefarzt bis zur Physiotherapie
- kontinuierliche Qualifikation der Ärzte und des Fachpersonals
- flexible Erhöhung der Personalstärke
- hochmoderne Beatmungsrespiratoren
- kurzwirksame, schnell steuerbare Medikamente
- Mobilisation und Physiotherapie
- die Empathie eines hoch engagierten Pflegeteams
Wir bieten folgendes spezielles Stufenschema je nach Invasivität und Notwendigkeit an:
- Venturimaske (mit Sauerstoffgabe)
- Highflowtherapie (bei COPD und Lungenembolie)
- NIV* + Physiotherapie und Mobilisation (Mund-Nasenmaske, Halbgesichtsmaske, Beatmungshelm)
- IV** + Physiotherapie und Mobilisation
- Punktionstracheotomie + Physiotherapie und Mobilisation
- IV + Lagerungstherapie + Physiotherapie und Mobilisation
Innerhalb dieses Stufenschemas der Art der Atemhilfe werden die Wahl der passenden Beatmungsmodi und die individuelle Parametereinstellung durch unser Fachpersonal ständig den aktuellen Bedürfnissen des Patienten angepasst.
*Nichtinvasive Ventilation
**Invasive Ventilation