20 Jahre Kliniken Hochfranken: Eine Erfolgsgeschichte in der regionalen Gesundheitsversorgung
Im Jahr 2024 feiern die Kliniken Hochfranken ein besonderes Jubiläum: Seit 20 Jahren werden die beiden Krankenhäuser in Münchberg und Naila unter dem Namen "Kliniken Hochfranken" geführt. Für die medizinische Versorgung des Landkreises Hof und der Region sind sie seitdem unverzichtbar.
Die Geschichte der Kliniken reicht bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts zurück. Damals gab es im Landkreis Hof drei eigenständige Kreiskrankenhäuser in Münchberg, Naila und Rehau. 1987 wurde das Kreiskrankenhaus in Rehau geschlossen und in eine psychiatrische Bezirksklinik umgewandelt. Münchberg und Naila entwickelten sich daraufhin zu den zentralen Stützpunkten der medizinischen Versorgung im Landkreis.
Ein Meilenstein in der Entwicklung der Kliniken war 1992 die Fertigstellung der umfangreichen Baumaßnahmen an der Klinik Naila – nach zehnjähriger Bauzeit und mit einem Investitionsvolumen von über 48 Millionen D-Mark. In Münchberg begann zwei Jahre später, 1994, eine umfassende Sanierung, die bis 2007 andauerte. Mit Baukosten von rund 38 Millionen Euro, davon 32 Millionen aus öffentlichen Mitteln, wurde die Klinik modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Im Jahr 1995 wurden die Kliniken offiziell zu einem Eigenbetrieb des Landkreises Hof umgewandelt. 2003 folgte die Gründung der KSH Klinik-Service-Hochfranken GmbH, einer Tochtergesellschaft der Kliniken Hochfranken, die infrastrukturelle und kaufmännische Dienstleistungen wie die Reinigung, Verpflegung, den Hol- und Bringdienst, hauswirtschaftliche Dienstleistungen usw. erbringt.
Meilensteine der Modernisierung und Expansion
Ein weiterer entscheidender Meilenstein war das Jahr 2004, als die Kliniken offiziell in „Kliniken Hochfranken“ umbenannt und in eine Anstalt des öffentlichen Rechts überführt wurden. Diese Zusammenführung legte den Grundstein für die Eigenständigkeit, das erfolgreiche Wachstum und die Modernisierung der Kliniken in den kommenden Jahren.
Besonders erwähnenswert sind die Inbetriebnahme des Herzkatheterlabors in Naila im Jahr 2009 und die Eröffnung des Patientenhauses in Naila im Jahr 2010, mit denen das medizinische Leistungsspektrum für die Patienten des Landkreises erweitert wurde. Im Jahr 2011 wurde die Notaufnahme in der Münchberger Klinik neu konzipiert, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Die Gründung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) der Kliniken HochFranken gGmbH in Naila im gleichen Jahr und die Eröffnung einer weiteren MVZ-Zweigstelle in Münchberg im Jahr 2012 zeugen von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der ambulanten Versorgung. Im Jahr 2012 erfolgte zudem der Umzug der Berufsfachschule für Krankenpflege in das ehemalige Landratsamt in der Ludwigstraße in Münchberg und damit eine Stärkung des Ausbildungsbereiches.
Seit 2013 sind die Kliniken Hochfranken in München und Naila eine von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) anerkannte stationäre Behandlungseinrichtung für Patienten mit Typ-2-Diabetes und als Diabeteszentrum DDG zertifiziert. Eine Schlaganfalleinheit mit vier Betten gibt es seit 2014 in der Inneren Medizin an der Klinik Münchberg. Um den hohen Qualitätsansprüchen in der Endoprothetik gerecht zu werden und eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten, ist die Klinik Münchberg ebenfalls seit 2014 als EndoProthetikZentrum zertifiziert. 2015 erhielt die Klinik Naila die Anerkennung einer Abteilung für Akutgeriatrie, die sich auf die Versorgung älterer Patienten spezialisiert.
Ab 2016 folgten weitere Bauprojekte: Der erste Bauabschnitt in Naila leitete den Ausbau der Kliniken ein. Er wurde 2019 feierlich eingeweiht – ein sichtbares Zeichen für die fortlaufende Modernisierung.
Blick in die Zukunft
Auch in den vergangenen Jahren wurde weiter kräftig investiert. Im Jahr 2021 wurde mit dem Erweiterungsbau der Klinik Münchberg begonnen. Mit fast 100 Millionen Euro ist es das größte Bauprojekt, das der Landkreis Hof je realisiert hat. Knapp 21 Millionen Euro hat der Landkreis zudem in den zweiten Bauabschnitt am Klinikstandort in Naila investiert, dessen erster Teilabschnitt Anfang dieses Jahres eingeweiht wurde. Eine Investition, die nicht ohne die Unterstützung des Freistaats Bayern möglich gewesen wäre.
Landrat Dr. Oliver Bär lobt die Entwicklung: „Die Kliniken in Münchberg und Naila sind seit 20 Jahren zusammen als Kliniken Hochfranken ein Garant für exzellente medizinische Versorgung im Landkreis Hof und der gesamten Region. Ich danke allen Ärztinnen und Ärzten, dem medizinischen Fachpersonal und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in unseren Kliniken, die jederzeit dafür sorgen, dass die Patienten in Münchberg und Naila fachlich, aber auch menschlich bestens auf dem Weg der Genesung begleitet werden. Mit den aktuellen Erweiterungen an beiden Standorten sind die medizinische Versorgung, die Weiterentwicklung und die Standortsicherung für die nächsten 20 Jahre und darüber hinaus gesichert.“
Klinikvorstand Peter Wack, der seit 2019 die Geschicke der Kliniken Hochfranken leitet, hebt die Bedeutung der letzten 20 Jahre hervor: „Wir haben in den letzten zwei Jahrzehnten viel erreicht. Die Kliniken Hochfranken stehen heute für eine hervorragende medizinische Versorgung, die auf Modernität und Qualität setzt. Darüber hinaus sind wir in der glücklichen Lage, viele engagierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen, für die unsere Kliniken nicht nur Arbeitsplatz, sondern Herzensangelegenheit sind und die sich mit vollem Engagement für ihre Häuser einsetzen. Mit den großen Erweiterungsprojekten an beiden Standorten stellen wir sicher, dass unsere Kliniken auch in Zukunft bestens aufgestellt sind.“
In den folgenden Interviews geben drei langjährige Mitarbeiter der Kliniken Hochfranken, die auf eine 20-jährige Unternehmenszugehörigkeit zurückblicken können, Einblicke in ihre Arbeit und berichten über die Veränderungen, die sie in dieser Zeit erlebt haben.
Manuela Menger, Lehrerin für Pflegeberufe

Wie haben Sie die Entwicklung der Kliniken in den letzten 20 Jahren erlebt?
In den letzten 20 Jahren habe ich die Entwicklung der Kliniken als sehr dynamisch erlebt. Die Zeit vergeht immer schneller, und wir stehen vor großen Herausforderungen wie dem Personalmangel und vielen Veränderungen in der pflegerischen und medizinischen Versorgung. Viele operative Eingriffe werden mittlerweile ambulant durchgeführt. Besonders beeindruckend sind die enormen Entwicklungen durch den Neubau in Naila und bald auch in Münchberg sowie die Einführung der neuen Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann seit 2020. Insgesamt sehe ich die Entwicklung als sehr positiv und innovativ.
Gibt es besondere Momente oder Ereignisse, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
Ein besonders prägendes Ereignis war meine Ausbildung zur Krankenschwester von 1986 bis 1989 an der Krankenpflegeschule in Naila. Wir waren 17 motivierte Schülerinnen und Schüler und hatten nicht nur viel Spaß miteinander, sondern waren auch eng freundschaftlich verbunden. Diese Freundschaften bestehen bis heute, und wir treffen uns regelmäßig, um Erinnerungen und Erfahrungen auszutauschen.
Wie hat sich Ihr Berufsalltag in den letzten 20 Jahren verändert?
In den letzten 20 Jahren hat sich mein Berufsalltag stark verändert, vor allem durch den zunehmenden Personalmangel und die Einführung der Fallpauschalen. Die Digitalisierung bringt Fortschritte, stellt aber auch eine große Herausforderung dar. Der gestiegene Dokumentationsaufwand und die kurzen Aufenthaltszeiten der Patienten erschweren den Pflegealltag zusätzlich.
Was hat Sie motiviert, so lange im Unternehmen zu bleiben?
Mich motiviert vor allem die persönliche Atmosphäre in kleineren Kliniken wie den Kliniken Hochfranken. Hier kennt man sich, und es ist viel familiärer als in großen, unübersichtlichen Kliniken. Außerdem schätze ich es, dass wir im öffentlichen Dienst angestellt sind und nicht unter einem privaten Träger arbeiten. Das schafft für mich Stabilität und Vertrauen.
Welche Rolle spielen die Kliniken für die Patientenversorgung in der Region Ihrer Meinung nach?
Die Kliniken spielen eine entscheidende Rolle in der Patientenversorgung der Region, da sie einen sehr guten Ruf sowohl in der medizinischen als auch pflegerischen Betreuung genießen. Viele Patienten kommen sogar aus Sachsen und Thüringen, um unsere Leistungen in Anspruch zu nehmen. In beiden Häusern wurden spezialisierte Fachbereiche aufgebaut, die auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind. Zudem wurden die Kliniken mehrfach für Ihre hervorragenden Leistungen ausgezeichnet.
Welche Rolle spielt die Digitalisierung in der Pflegeausbildung und wie hat sich das in Ihrer Lehrtätigkeit bemerkbar gemacht?
Die Digitalisierung spielt in der Pflegeausbildung eine immer größere Rolle. Sie fordert uns heraus, da wir uns ständig an neue Technologien und digitale Werkzeuge anpassen müssen. Auf der positiven Seite ermöglicht sie effizientere und modernere Lehrmethoden, die den Lernprozess unterstützen. Gleichzeitig stellt sie uns vor anspruchsvolle Herausforderungen, insbesondere was die Integration neuer Systeme und die Schulung der Auszubildenden im Umgang mit diesen Technologien betrifft.
Andrea Strunz, Diabetesberaterin DDG und Diätassistentin

Wie haben Sie die Entwicklung der Kliniken in den letzten Jahren erlebt?
In den letzten 20 Jahren habe ich die Entwicklung der Kliniken insgesamt als positiv erlebt. Besonders hervorzuheben ist, dass wir in vielen Bereichen sehr fortschrittlich sind und anderen Kliniken voraus. Ein Beispiel dafür ist „VMobil“, die elektronische Patientenkurve, die eine moderne und patientenorientierte Versorgung ermöglicht. Gut finde ich auch, dass wir unsere Küche nicht ausgelagert haben. Das heißt, wir setzen weiterhin auf eine hauseigene Verpflegung, was sowohl die Qualität als auch die Flexibilität unserer Mahlzeiten sichert. Darüber hinaus haben wir uns kontinuierlich zertifizieren lassen, unter anderem als Diabeteszentrum der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).
Gibt es besondere Momente oder Ereignisse, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
Besondere Momente gibt es viele, die mir in Erinnerung geblieben sind, vor allem im Zusammenhang mit unseren Patienten. Was mich immer wieder beeindruckt, ist die Dankbarkeit der Patienten. Oft sind es kleine Gesten oder Worte, die zeigen, wie sehr sie unsere Arbeit schätzen. Besonders bewegend ist auch das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.
Wie hat sich ihr Berufsalltag in den letzten Jahren verändert?
In den letzten Jahren hat sich mein Berufsalltag stark verändert, vor allem durch meine Weiterbildung zur Diabetesberaterin. Dadurch konnte ich die Funktionsabteilung für Diabetes- und Ernährungsberatung in beiden Häusern eigenständig aufbauen, inklusive einer Vielzahl an Schulungsangeboten. Es gibt neue Schulungsprogramme und die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten durch Fachgesellschaften und die Pharmaindustrie sind deutlich gewachsen. Zudem haben sich die Diabetestechnologien stark weiterentwickelt, wie moderne Blutzuckermesssysteme und Insulinpumpen, ebenso wie neue Medikamente, die die Behandlungsmöglichkeiten erheblich verbessert haben.
Was hat Sie motiviert, so lange im Unternehmen zu bleiben?
Mich haben vor allem die Wertschätzung und Anerkennung, die ich von Kollegen und Vorgesetzten erfahren habe, motiviert, so lange im Unternehmen zu bleiben. Auch das selbständige Arbeiten und die Möglichkeit, regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen, waren entscheidende Faktoren. Die Vorzüge des öffentlichen Dienstes sowie die Nähe zu meinem Wohnort haben das Gesamtpaket für mich perfekt abgerundet.
Welche Rolle spielen die Kliniken für die Patientenversorgung in der Region Ihrer Meinung nach?
Die Kliniken spielen eine zentrale Rolle für die Patientenversorgung in unserer ländlichen Region. Sie sichern die medizinische Versorgung vor Ort und ermöglichen kurze Wege für die Patienten, was besonders wichtig ist, da es immer weniger Arztpraxen gibt. Zudem schaffen sie viele Arbeitsplätze und tragen damit zur Stabilität der Region bei.
Welche Herausforderung sehen Sie aktuell in der Diabetesberatung?
Eine der größten Herausforderungen in der Diabetesberatung ist es, bei der schnellen Weiterentwicklung der Diabetestechnologie und Behandlungsmöglichkeiten stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Zudem sind die kürzeren Liegezeiten der Patienten eine Herausforderung, da wir trotzdem sicherstellen müssen, dass sie die notwendigen Schulungen erhalten. Auch die anstehende Krankenhausreform wirft Fragen auf, insbesondere was sie für die Zukunft unseres Diabetesteams bedeutet.
Markus Hossack, Stellvertretende Pflegerische Leitung, Zentrale Notaufnahme Klinik Münchberg

Wie haben Sie die Entwicklung der Kliniken in den letzten 20 Jahren erlebt?
Als ich vor 20 Jahren hier angefangen habe zu arbeiten, habe ich mich auf Anhieb sehr wohl und gut aufgenommen gefühlt. Es war ein gemütliches Krankenhaus mit einer familiären Atmosphäre. Wenn ich heute zurückblicke, haben sich die Kliniken Hochfranken zu einem modernen Unternehmen entwickelt, allein in der Zentralen Notaufnahme, in der ich arbeite, hat sich viel verändert: Es wurden z.B. zusätzliche Behandlungsplätze in einer Schlaganfalleinheit geschaffen, die an das STENO-Netzwerk (Schlaganfallnetzwerk mit Telemedizin in Nordbayern) angeschlossen ist, sowie ein Traumazentrum. Es wurde viel umstrukturiert und investiert. Der Stil des Hauses hat sich den heutigen Anforderungen angepasst. Die Patientenzahlen sind deutlich gestiegen. Die Aufgaben, vor allem die Verwaltungsaufgaben, nehmen zu, wodurch die wertvolle Zeit für die Patientenbetreuung manchmal knapper wird.
Gibt es besondere Momente oder Ereignisse, die Ihnen in Erinnerung geblieben sind?
Aus meiner Sicht hat das Corona-Virus die Pflege im Krankenhaus tiefgreifend verändert und auch die Menschen nachhaltig geprägt.
Wie hat sich Ihr Berufsalltag in den letzten 20 Jahren verändert?
Die Aufgaben in der Pflege haben zugenommen, und wir konzentrieren uns darauf, die Zeit optimal für unsere Patienten zu nutzen. Es gibt aber auch viele Erleichterungen durch moderne Software wie z.B. „ERPath“, die die gesamte Prozesssteuerung und -optimierung in der Notaufnahme abdeckt.
Was hat Sie motiviert, so lange im Unternehmen zu bleiben?
Es macht mir meistens Spaß hier zu arbeiten, ich empfinde meine Arbeit als sinnvoll und erfüllend. Ich habe eine gute Arbeitsumgebung mit einem qualifizierten und professionellen Team. Die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen in der Notaufnahme ist sehr abwechslungsreich. Auch die finanzielle Sicherheit spielt für mich eine große Rolle, seit 20 Jahren werde ich immer pünktlich bezahlt. Ich freue mich schon darauf, in die neuen Räumlichkeiten der Zentralen Notaufnahme in unserem Neubau umzuziehen, auch wenn dies noch eine Weile dauern wird.
Welche Rolle spielen die Kliniken für die Patientenversorgung in der Region Ihrer Meinung nach?
Die wohnortnahe Versorgung der Bürger durch unsere Kliniken ist von großem Wert. Für Unternehmen ist eine zuverlässige medizinische Versorgung zudem ein entscheidender Standortfaktor. Besonders in der aktuellen Situation, in der leider viele Krankenhäuser in der Umgebung schließen, bieten die Kliniken Hochfranken der Bevölkerung einen wichtigen positiven Ausblick.
Wie hat sich das Berufsbild der Pflegefachkraft in den letzten zwei Jahrzehnten verändert?
Das Berufsbild hat sich in den letzten 20 Jahren gewandelt. Die Arbeit ist umfangreicher geworden und erfordert eine hohe Flexibilität. Gleichzeitig hat die Bürokratie zugenommen, sodass viel Zeit für die Dokumentation benötigt wird – Zeit, die wir oft lieber direkt am Patienten einsetzen würden.